Bei der autologen Stammzelltransplantation sind Spender und Empfänger dieselbe Person – d. h., der Patient erhält im Verlauf der Therapie die eigenen Stammzellen zurück.
Bei einer autologen Stammzelltransplantation werden die Krebszellen zunächst durch eine Hochdosis-Chemotherapie zerstört und das blutbildende System danach mit eigenen, gesunden Stammzellen neu gestartet.
Die eigenen Stammzellen müssen vor der Chemotherapie gesammelt werden, da diese auch gesunde Zellen angreifen können.
Werden die Stammzellen dann nach der Chemotherapie wieder zurückgegeben, regenerieren sie das Blut- und Immunsystem, indem sie zurück in das Knochenmark wandern und nach etwa zehn Tagen beginnen, neue weiße und rote Blutzellen sowie Blutplättchen zu bilden.1
Im Rahmen einer Chemotherapie wird ein Großteil der Krebszellen abgetötet. Allerdings gehen dadurch auch gesunde Blutzellen zugrunde. Das führt dazu, dass vermehrt Stammzellen produziert werden. Dieser Vorgang ist wichtig, damit genug Stammzellen für die Transplantation gesammelt werden können.
Für zufriedenstellende Behandlungsergebnisse ist es wichtig, dass der Patient auf die Induktionstherapie anspricht. Nur dann erscheint eine Hochdosis-Therapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation sinnvoll.3
Haben sich genügend Stammzellen gebildet, sorgen weitere Medikamente zur Einnahme dafür, dass sich die gebildeten Stammzellen im Blut anreichern.
Anschließend filtert eine Apherese-Maschine die Stammzellen aus dem Blut. Gleichzeitig werden die nicht für die Transplantation benötigten Blutzellen wieder in den Blutkreislauf zurückgeführt.
Der Vorgang dauert rund 3–6 Stunden.
Wurde eine ausreichende Menge an Stammzellen gesammelt, folgt eine erneute Chemotherapie. Diese ist hoch dosiert und damit sehr intensiv, um möglichst viele, im besten Fall alle, Krebszellen im Körper zu vernichten.
Durch die Therapie werden allerdings auch normale Zellen des Blutes und Knochenmarks zerstört.
Etwa zwei Tage nach der Konditionierung (Hochdosis-Chemotherapie) werden die eigenen Blutstammzellen mittels einer Infusion zurück in den Blutkreislauf gebracht.
Das Ziel ist es, dass sich aus den Stammzellen wieder ein gesundes Blutsystem mit funktionsfähigen Immunzellen entwickeln kann.
Nach in der Regel zwei bis drei Wochen erfolgt bei unkompliziertem Verlauf die Entlassung aus dem Krankenhaus.
Vor allem die ersten Monate nach der Transplantation stellen für viele Patienten eine Belastung dar. Während dieser Zeit ist das Immunsystem stark geschwächt und gewöhnliche Infekte können schwerwiegende Folgen haben. Patienten sollten besonders auf Infektionen achten und bei Beschwerden umgehend ihren Arzt kontaktieren.
Im Folgenden werden mögliche Nebenwirkungen der autologen Stammzelltransplantation beschrieben.
Die im Rahmen einer autologen Stammzelltransplantation verabreichte Hochdosis-Chemotherapie führt nicht selten zu einer Schädigung der Schleimhaut, einer sog. Mukositis. Hierbei kann es insbesondere zu schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut, des Rachens und der Speiseröhre kommen. Zudem entsteht durch die Reizung des Magen-Darm-Trakts häufig Durchfall.1
Da die Hochdosis-Chemotherapie die Zahl der weißen Blutzellen stark vermindert, welche eine wichtige Rolle bei der Immunantwort spielen, ist das Immunsystem vorübergehend stark eingeschränkt. Dementsprechend ist in dieser Zeit die Gefahr für Infektionen hoch. Zusätzlich besteht eine größere Blutungsneigung und Patienten fühlen sich vermehrt müde.4,5
Dies ist nur eine Auswahl von wichtigen Nebenwirkungen. Prinzipiell kann es bei der autologen Stammzelltransplantation auch zu anderen Nebenwirkungen kommen. Komplikationen, die auf Gewebeunverträglichkeiten beruhen, können nach einer autologen Transplantation nicht auftreten. Das liegt daran, dass das Transplantat vom Patienten selbst stammt.6
Lesen Sie hier weiter: Was ist eine allogene Stammzelltransplantation
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Quellen