Der Begriff Leukämie bedeutet „weißes Blut“; er entstand, weil man bei Leukämie-Erkrankungen oft vermehrt weiße Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut findet. Umgangssprachlich werden Leukämien auch als „Blutkrebs“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems im Knochenmark.1
Es gibt verschiedene Leukämiearten, die danach eingeteilt werden, ob sie akut oder chronisch verlaufen und die nach beteiligtem Zelltyp weiter unterteilt werden. Die Hauptgruppen bei den akuten Formen sind die akuten lymphatischen Leukämien (ALL) sowie die akuten myeloischen Leukämien (AML). Bei den chronischen Leukämien unterscheidet man hauptsächlich nach chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) und chronisch myeloischer Leukämie (CML).5
Um die Entwicklung von Leukämien besser verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie die Blutbildung (Hämatopoese) bei gesunden Menschen abläuft. Die meisten Blutzellen werden im Knochenmark gebildet. Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer, daher muss das Knochenmark ständig neue Blutkörperchen produzieren.1
Vereinfachte Darstellung der menschlichen Blutbildung
Ursprung sämtlicher Blutkörperchen sind Stammzellen im Knochenmark. Diese teilen sich und entwickeln sich zu Vorläuferzellen für die beiden Linien der Blutzellen: die myeloischen und die lymphatischen Zellen. Durch Reifung und Teilung bilden sich aus diesen Vorläuferzellen über weitere Zwischenstufen verschiedene Arten reifer Blutzellen, die im Körper unterschiedliche Aufgaben übernehmen:1–5
Eine Leukämie entsteht dann, wenn sich lymphatische oder myeloische Blutzellen fehlerhaft entwickeln und sich dadurch unkontrolliert vermehren, sodass sie als Krebszellen das Knochenmark, das Blut, lymphatische und andere Organe befallen.2
Abkürzungen
ALL: akute lymphatische Leukämie
AML: akute myeloische Leukämie
CAR: Chimeric Antigen Receptor
CLL: chronisch lymphatische Leukämie
CML: chronisch myeloische Leukämie
Quellen